Wörthersee / Kärnten

Wörthersee / Kärnten
Der Wörthersee ist ein warmer und sehr klarer See. Er liegt in einem Gebiet, das zu den sonnigsten Mitteleuropas gehört. Durchschnittlich werden 2.000 Sonnenstunden pro Jahr gemessen.
In den Schutzzonen entlang des Ufers brüten sehr interessante Vogelarten, z.B. Lachmöwen, Höckerschwäne und das äußerst seltene Bläshuhn.

Dieser See ist ein stehendes Gewässer. Der Wasseraustausch erfolgt alle 10,5 Jahre. Die Wassertemperatur beträgt im Sommer an der Oberfläche 25° C, in 10 m Tiefe immer noch 14° C (die Fremdenverkehrswerbung spricht von wärmsten Alpensee Europas).

Die Wasserqualität ist erstklassig, der Wörthersee zählt - wie alle anderen Kärntner Seen auch - zu den bakteriologisch am besten kontrollierten Seen Österreichs, die Zuflüsse sind ausschließlich geschützte Quellen.

Die erste Sprungschicht ist auf 14 - 15 m Tiefe mit einem schlagartigen Temperaturwechsel von 14 auf 8° C, damit verbunden schlechte Sicht (Lampe erforderlich).

Die zweite Sprungschicht befindet sich in ca. 19 -20 m Tiefe. Dort kühlt das Wasser dann auf 4° C ab. Die Sichtweiten (von der Wasseroberfläche in die Tiefe gemessen): im Sommer bei Windstille von 0 bis 8 m klare Sicht, von 8 m bis etwa 1 m über Grund sehr trüb mit Schwebeteilchen, 1 m über Grund klar und dunkel.

Im Frühjahr kommt es zu einer sehr starken Algenproduktion, die Sichttiefen werden dann drastisch um die Hälfte reduziert. Die maximale horizontale Sicht beträgt im Hochsommer und Herbst (beste Zeit für Taucher!) rund 8 m.

Der Grund besteht zu 95 % aus Schlamm, der Rest ist felsig. Im Wörthersee kann man auch im Winter unter der meist dicken Eisdecke tauchen, da ist das Wasser besonders klar.


Tauchgebiet:

Man muss sich nirgendwo anmelden, es werden auch keinerlei Gebühren eingehoben.

Die besten Tauchgebiete liegen am Südufer, wo es schöne Steilufer mit Felswänden gibt. Freies Tauchen ist leider nicht mehr überall möglich, denn fast alle Seegrundstücke sind Privatbesitz - und da ist der Zugang praktisch unmöglich.

Zugang hat aber einerseits jeder, der in einem Hotel oder in einer Pension direkt am See eingemietet ist, andererseits kann man auch über die öffentlichen Badeanstalten und Strandbäder ins Wasser gelangen.

Einen schönen Privatstrand hat die Tauchschule Atlantis in Krumpendorf.

Sonstige Tauchgebiete: am Nordufer und an den Steilwänden am Südufer (hier gibt es auch ausreichend Parkplätze), der Anmarschweg beträgt in der Regel nur 50 bis 100 m.


Besonders Interessant:

Künstlich angelegte Fischnester mit riesigen Exemplaren von z.B. Hechten oder Welsen. Diese Fischnester sind von Ortsunkundigen nicht sehr leicht zu finden.

Interessante Beobachtungen und UW-Foto- bzw. Filmmöglichkeiten bieten sich vor allem in den Flachwasserzonen bis 9 m Tiefe. In diesem Bereich ist der Pflanzenwuchs und die Artenvielfalt der Fische am größten.

Bei Krumpendorf vor den Wedenig-Bungalows mit besonders reichhaltigem Pflanzen- und Fischbestand.

Vor Pörtschach, Einstieg 50 m westlich der Kapuzinerinsel (nicht mit dem Auto erreichbar), ein Steilabfall, der in 15 m Tiefe beginnt und bis 50 m hinunterreicht.

Ein Flugzeugwrack vor Krumpendorf in 40 bis 50 m Tiefe.

Ein Leichenwagen in rund 50 m Tiefe zwischen Maria Wörth und der Villa Angerer.


Tauchverbote / Schutzzonen:

Schutzzonen sind überall dort, wo sich der Schilfgürtel ausbreitet. Auch die Seerosenfelder stehen unter strengstem Naturschutz.

Verboten ist auch das Ein- und Aussteigen bei allen Anlegestellen für den Schiffsverkehr.


Besonderheiten/Gefahren:

Gefahr für den Taucher droht vom lebhaften Motorboot- und Schiffsverkehr, der auf dem gesamten See herrscht.

Das Tauchen im freien Gewässer ohne Markierungsboje ist deshalb nicht zu empfehlen.

Gefahren drohen auch von den für den Wörthersee typischen, plötzlichen Wetterumschwüngen. Der Wetterwinkel für Gewitter liegt im Westen. Wenn man z.B. in Pörtschach am Ufer steht und über Velden einen dunkelvioletten Himmel sehen kann, dann ist binnen einer halben und einer Stunde ein schweres Gewitter da. Dabei kann es zu starken Windböen und mittleren bis großen Wellen und Oberflächenströmungen kommen.

Seit dem Ende des 2. Weltkrieges liegen auch im Wörthersee noch immer Unmengen von Waffen. Funde dürfen keinesfalls berührt werden und sind zu melden! Die Polizei kontrolliert ziemlich scharf. Illegalen Waffensammlern drohen hohe Geldstrafen.





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