Bali / Indonesien - Hotel "Pondok Sari" & "Puri Santrian" - April 2007
Ein Bericht von Sabine & Rene




Endlich war es so weit, nach langer Vorbereitungs- und Wartezeit fuhren wir zum Flughafen Graz-Thalerhof um uns auf die Reise nach Bali zu begeben. Der Flieger sollte lt. Plan um 19:00 Uhr starten, um rechtzeitig dort zu sein, waren wir gegen 17:00 Uhr am Schalter zum Einchecken. Sogleich kam die erste Enttäuschung, auf dem gesamten Flug nach Bali war kein Sitzplatz mehr am Fenster frei, aber was soll’s es gibt ja eh ein super Unterhaltungsprogramm, und außerdem ist es auch ein Nachtflug.

So warteten wir am Flughafen auf den Abflug – um 19:00 Uhr wurde dann den wartenden Passagieren per Tondurchsage mitgeteilt, das unser Flugzeug sich noch immer am Flughafen in Frankfurt befindet. Nach einem kleinen Schock, und einer sehr netten Auskunft des Bodenpersonales, dass sich alles ausgehen wird (Weiterflug von Frankfurt nach Singapore um 22:00 Uhr) beruhigten wir uns wieder. Es sollte sich wirklich alles ausgehen, und auch der weitere Verlauf der Anreise war Problemlos.

Nach ca. 24 Std. Anreise am Flughafen in Denpasar / Bali angekommen, alle Einreiseformalitäten erledigt, das Gepäck hinter uns herschleppend, wurden wir von einem lächelnden einheimischen Reiseleiter und einem Fahrer erwartet, die uns in unser Hotel am anderen Ende der Insel in Pemuteran in das „Pondok Sari“ bringen sollten, erwartet.

Der Gedanke sich ein Leihauto zu nehmen, und die Insel auf eigene Faust zu erkunden, wurde von mir bereits nach wenigen Kilometern verworfen. Es gibt zwar Ampel und Verkehrszeichen, jedoch wir auf Bali bevorzugt mit Hup- und Blinkzeichen den anderen Verkehrsteilnehmer der Vorrang usw. mitgeteilt, und da es eine Vielzahl dieser Hup- und Blinkzeichen gibt, ist man als Europäer hoffnungslos verloren. Auch die Fahrweise ist sehr ungewohnt, z.B.: Einspurige Fahrbahn, aber es haben ein Moped (Hauptverkehrsmittel auf Bali) ein Auto und ein entgegenkommender LKW platz – wohlgemerkt nebeneinander. Okay der Mopedfahrer fährt zwar im Gemüse und der LKW auch zur Hälfte aber es ging irgendwie, ich hatte jedenfalls die Augen geschlossen.

Während der 3-stündigen Fahrt klärte uns der Reiseführer über die Insel auf, Sehenswürdigkeiten, Essen, Tempel, Feste usw. Wir fanden es sehr nett und auch interessant, jedoch konnte ich den Ausführungen leider nicht mehr genau folgen, da mir zwischenzeitlich immer wieder die Augen zufielen, und auch meine Aufmerksamkeit sehr unter der Müdigkeit eingeschränkt war.

Als wir gegen 00:00 Uhr endlich im Hotel ankamen, wurden wir bereits vom Nachtportier erwartet, und in unseren Bungalow gebracht. Er meinte, da es spät ist und wir sicher sehr müde sind, könnten wir den Papierkram auch morgen nach dem Ausschlafen und dem Frühstück erledigen.

Da es dunkel war konnten wir die Anlage nicht mehr sehen, aber wir waren von unserem Bungalow absolut begeistert. Wir hatten eine große Terrasse, einen geräumigen Wohn-/Schlafbereich, und das Badezimmer war zweigeteilt, d.h. Toilette und Waschbecken waren überdacht, die Dusche befand sich unter freiem Himmel – einfach genial bzw. richtig indonesisch.

Nach der doch sehr langen und anstrengenden Anreise wollten wir nur noch ins Bett und schlafen, so öffnete ich meinen Tauchrucksack um ein T-Shirt für die Nacht heraus zu holen, und traute meinen Augen nicht. Mein Duschgel war aufgeplatzt, und hat sich über meinen gesamten Inhalt verteilt, alle Hemden, T-Shirts. Hosen usw. waren voll mit rotem Duschgel. Nach kurzer Überlegung, ob ich ausflippen sollte oder nicht, schnappte ich mir alle Sachen und ging damit unter die Dusche, nach ca. einer Stunde und einer richtigen Schaumorgie waren alle Sachen soweit Duschgel frei und nach dem Aufhängen konnte ich mich nun auch endlich zu Sabine ins Bett legen.

Willkommen im Paradies – das ist die passende Beschreibung des Pondok Sari. Die Bungalows liegen inmitten eines tropischen Gartens, dessen volle Schönheit sich jeden Gast auf dem Weg zum Restaurant offenbart. Nach einem üppigen Frühstück erledigten wir alle Formalitäten, und ich meldete mich auch gleich auf der Tauchbasis, welche sich direkt im Hotel am Strand befindet, an. Düde, ein Schweizer, der die Tauchbasis Werner Lau leitet, zeigte mir die gesamte Basis, die Tauchplätze an Hand einer Karte, und erklärte mir den Ablauf auf der Basis. Am Nachmittag habe ich mich für den ersten Tauchgang (ca. 5min. Bootsfahrt) bei einem nahen Riff angemeldet. Da ich der einzige Taucher für einen „Check-Dive“ war, hatte ich einen eigenen Diveguide. Auf der Fahrt zum Riff wurde das Briefing durchgeführt – und ab ging’s ins Wasser.

Leider war der Tauchgang auch schon nach 60min. zu Ende. Die Vielfallt an Fischen, Korallen und Schnecken ist einfach unbeschreiblich, und auch die Sicht ist nicht mit der in der Adria zu vergleichen (kannte bisher nur die Adria, einige Österreicheische Seen und das Rote Meer). Jeder Tauchgang gab neue Geheimnisse und bisher für mich unbekannte Fisch- und Schneckenarten preis. Am meisten freute ich mich auf den Nachttauchgang in der Hotelbucht. Aufgrund von Dynamitfischens und dem Abbau der Korallen für Hausbauten vergangener Zeiten die Riffe in Standnähe fast alle zerstört sind, wurde in der Hotelbucht ein Versuch mit künstlich angelegten Riffen gestartet, wo auf Stahlgerüsten die mit geringer Spannung versehen sind (völlig ungefährlich für Taucher, Schwimmer, Schnorchler und alle Lebewesen) damit sich die Korallen besser und schneller ansiedeln, und es sind doch schon gute Fortschritte und Ergebnisse zu sehen.

Der Nachttauchgang hielt allen Erwartungen stand, ich war restlos begeistert von dieser Vielfallt an nachtaktiven Lebewesen, jagende Muränen, Sepien, Oktopusse und Seeschlangen. Eine Menge Einsiedlerkrebse, Krabben und Seespinnen sowie eine Vielzahl an verschiedenen Seeigel krönten diesen Nachttauchgang. Die Tauchgänge/-plätze im Hausriff wurden nur mehr durch die Tauchgänge/-plätze von Menjangan Island übertroffen.

Leider vergingen die Tage im Pondok Sari wie im Flug, und es hieß Abschied nehmen, und weiter zu fahren – in den Süden Bali’s nach Sanur in das Hotel „Puri Santrian“. Da hatten wir unsere zweite Woche gebucht, um auch ein wenig die Insel zu erkunden, da die meisten Sehenswürdigkeiten von hier aus wesentlich schneller und günstiger zu erreichen sind.

Hier trafen wir auch unseren Reiseleiter von Jumbo-Touristik bei dem wir zwei Kübelwagentouren (1x Zentralbali und 1x Ostbali) buchten. Er versprach uns auch für unseren Rückflug einen Fensterplatz zu reservieren (was er jedoch nicht tat, wie es sich beim Einchecken dann herausstellte). Ebenfalls nannte er mir eine Tauchschule unter Deutscher Leitung, welche Tauchtouren zum legendären „Manta-Point“ anboten. Ich setzte mich mit der Tauchschule „Paradise Diving“ in Verbindung und es wurde ein Termin zum Tauchen inkl. Abholung beim Hotel vereinbart.

Bevor es jedoch zum Tauchen ging, hatten wir unsere Kübelwagentour durch Zentralbali. Vom Hotel ging es recht zeitig in der Früh los, damit wir den Frühverkehr rund um Denpasar entkommen. Da jedoch ca. 1/3 der Balinesen in Denpasar und Umgebung arbeiten, ist dies nicht unbedingt möglich. Aber als Beifahrer sehr interessant wie der Verkehr (z.B.: das Reisverschlusssystem), wenn man als Autofahrer nicht stur ist, reibungslos funktionieren kann.
Kaum hatten wir die Umgebung von Denpasar hinter uns gelassen ging es runter von der Hauptstraße, und durch die wirklich sehr sehenswerte Flora von Bali. Unterwegs kamen dann noch vier weitere Kübelwagen aus anderen Hotels dazu, und so konnten wir unsere Tour beginnen. Erster Stopp war die sogenannte Elefantenhöhle Goa Gajah worin sich vor Jahrhunderten Mönche zur Meditation zurückzogen. Diese Höhle wurde dann vom Dschungel in Besitz genommen, und erst vor einiger Zeit wieder entdeckt. Nach einigen Tempeln (insgesamt soll es auf Bali ca. 300.000 Tempel geben), näherten wir uns einem noch immer sehr aktiven Vulkan denn Gunung Batur (letzter Ausbruch war erst Ende des letzten Jahrhundert). Der Anblick des Vulkans, aus dem an mehreren Stellen Rauchschwaden zum Himmel stiegen, die mächtige Caldera - an dessen Ende zahlreiche Arbeiter beschäftigt sind große Gesteinsbrocken heraus zu brechen, und auf LKW’s zu verladen - war atemberaubend. Auf meine Frage was die Leute mit den Gesteinsbrocken machen, meinte unser Reiseleiter, aus diesen werden Skulpturen und kleine Tempelstücke gehauen. Es gibt, lt. seiner Aussage, auf Bali keine Naturkatastrophe die nicht auch etwas gutes hat, in diesem Fall wurden Arbeitsplätze geschaffen.

Nach einem ausgiebigen Mittagsessen, in einem Restaurant am Kraterrand ging es nach Ubud, der ehemaligen Königsstadt mit seinen unzähligen Märkten und Holzschnitzer. Ubud ist dafür bekannt, das sich die besten Holzschnitzer in seiner Umgebung niedergelassen haben. Sowie dem Königspalast, ein Teil ist zu besichtigen im anderen Teil wohnt nach wie vor die Königsfamilie, sie hat zwar keinen politischen Einfluss mehr, ist aber bei der Bevölkerung noch immer sehr beliebt und angesehen. Nach einem Einkaufsbummel ging es zurück zum Hotel.

Nach einem entspannenden Tag am Strand, standen wir wieder sehr Früh in der Empfangshalle des Hotels um auf den Tauchbus der Paradise Diver zu warten, da es zum „Manta-Point“ ging. Nach kurzer Fahrt waren wir bei der Tauchbasis. Nach der kurzen, aber sehr netten Vorstellung und der Einweisung, wie der weitere Ablauf ist, dem Zusammenpacken des Equipments, gingen wir zum Hafen, wo bereits das Boot auf uns wartete. Wir bauten schnell unsere Ausrüstung zusammen, packten sie aufs Boot und liefen aus.

Die Überfahrt nach Nusa Penida war kurz und ruhig. Sobald wir aber um die Insel herum fuhren, präsentierte sich das Meer von seine rauen Seite. Wellen mit ca. 3 – 5 Meter Höhe schaukelten das Boot kräftig durch. In der Nacht zuvor gab es auf offener See ein schweres Gewitter und daher hatten auch wir noch mit den Auswirkungen zu kämpfen. Der Mannschaft und auch einigen Tauchern gefiel es, und so gab der Kapitän Vollgas - für mich ein Traum. Am Tauchplatz angekommen, gab es ein ausführliches Briefing, wie der Tauchgang verlaufen wird, falls keine Mantas hier sind. Auf grund der Wellen sollten wir gleich abtauchen und uns in 5m Tiefe treffen. Gesagt, getan, nur war es auch in 5m Tiefe nicht viel besser. Nach kurzer Überprüfung der Ausrüstung ging es ab nach unten, aber auch in 10m Tiefe wurden wir noch einige Meter hin und her durch das Wasser „geschaukelt“. So tauchten wir nun in der Hoffnung gleich auf Mantas zu treffen weiter. Leider ließen sich keine blicken, und nach ca. 15min. deutete der Diveguide zu uns, dass wir jetzt nach Plan „B“ tauchen sollten. Gerade in diesem Augenblick tauchte der erste Manta majestätisch vor uns auf, dann der zweite, der dritte usw. sodass am Ende sechs Mantas uns umkreisten. Welch ein unvergesslicher Anblick. Man wusste nicht wohin wir zuerst schauen sollten. Sie kamen aus jeder Richtung, waren mal ober uns, dann wieder links oder rechts von uns, oder kamen wieder von vorne, es waren unbeschreibliche Minuten für mich! Leider riss mich der Diveguide, aus dieser Welt, indem er das Zeichen zum auftauchen gab. War es wirklich schon soweit? Ja leider, wir waren bereits über eine Stunde unter Wasser. Ich hätte auch noch eine Stunde bleiben können, denn Luft hatte ich ja noch genug (über 100bar – da die max. Tauchtiefe 13m betrug, war der Luftverbrauch auch nicht so hoch). Der Ausstieg war auch nocht recht interessant, da sich das Meer nur unwesentlich beruhigt hatte, und das Boot wie eine Nussschale von den Wellen hin und her geworfen wurde. Aber alle schafften es ohne größeren Probleme.

Unseren nächsten geplanten Tauchplatz konnten wir Aufgrund der hohen Wellen nicht anfahren, aber das war allen egal, da wir im Gedanken noch immer mit den Mantas tauchten. So fuhren wir einen Tauchplatz an, der eher im Herbst interessant ist, da sich hier dann unzählige Mola Mola (Mondfische) tummeln. Aber auch in dieser Jahreszeit kommen ab und zu einige aus der Tiefe herauf. Vielleicht haben wir Glück, meinte ein Diveguide. Leider sahen wir keine Mondfische, aber dafür unzählige Schnecken, Anglerfische, und mir bisher unbekannte Arten von bunten Fischen und Korallen. Somit war das ein würdiger Abschlusstauchgang auf Bali.

Nach einem weiteren Tag am Stand wurden wir wieder in der Früh von einem Kübelwagen für unsere „Ostbali-Tour“ abgeholt. Solche Touren gehören unserer Meinung nach zu jedem Bali Urlaub, da hier abseits der Hauptverkehrswege gefahren wird und von den Reiseleitern viel über das Land, das Leben der Balinesen, deren Gebräuche und Feste erzählt wird. Besucht wurde auf dieser Tour der größte und älteste Ficus. Meiner Schätzung nach hat der Stamm dieses Ficus einen Durchmesser von mindesdens sechs Meter. In seiner Krone wurde sogar ein Tempel gebaut. Nach einem kurzen Fußmarsch, vorbei an handtellergroßen Pferdespinnen erreichten wir den Muttertempel Pura Besakih. Der größte Tempel Balis liegt am Fuße des Gunung Agung, dem höchsten Vulkan der Insel. Insgesamt besteht diese Tempelanlage aus 52 einzelnen Tempelanlagen, verteilt auf der gesamten Südseite des Vulkans. Unser nächtster Halt war die Fledermaushöhle Goa Lawah, die der Überlieferung nach durch einen Tunnel mit dem Muttertempel verbunden sein soll. Vorbei an den schönsten Reisfelder Balis ging es nach Klungkung. Nach der Besichtigung der ehemaligen Gerichtshalle fuhren wir entlang der Ostküste zurück ins Hotel.

Trotz 14-tägigem Aufenthalt auf Bali, verging diese Zeit viel zu schnell. Und so hieß es Abschied nehmen von der Insel der Götter und Dämonen, die bei uns mit Sicherheit aufgrund der Schönheit, der Freundlichkeit der Balinesen, der Flora und Fauna, den unzähligen Tempelbauten usw. einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Wir sind uns sicher, irgendwann werden wir hierher zurück kehren.



Fotos Hotel & Ausflüge

Fotos Unterwasser




www.BlueSea.at


© www.bluesea.at